Gottesdienste im Curanum und in St. Johannis am letzten Sonntag nach Epiphanias - 27. Januar 2019

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Curanum, St. Johannis

Predigt:
Pfarrer Jörg Mahler

"Fest der Verklärung Jesu"

 

Predigttext: 2. Mose 3,1-14

Mose aber hütete die Schafe Jitros, seines Schwiegervaters, des Priesters in Midian, und trieb die Schafe über die Steppe hinaus und kam an den Berg Gottes, den Horeb. Und der Engel des HERRN erschien ihm in einer feurigen Flamme aus dem Dornbusch. Und er sah, dass der Busch im Feuer brannte und doch nicht verzehrt wurde. Da sprach er: Ich will hingehen und die wundersame Erscheinung besehen, warum der Busch nicht verbrennt. Als aber der HERR sah, dass er hinging, um zu sehen, rief Gott ihn aus dem Busch und sprach: Mose, Mose! Er antwortete: Hier bin ich. Gott sprach: Tritt nicht herzu, zieh deine Schuhe von deinen Füßen; denn der Ort, darauf du stehst, ist heiliges Land! Und er sprach weiter: Ich bin der Gott deines Vaters, der Gott Abrahams, der Gott Isaaks und der Gott Jakobs. Und Mose verhüllte sein Angesicht; denn er fürchtete sich, Gott anzuschauen. Und der HERR sprach: Ich habe das Elend meines Volks in Ägypten gesehen und ihr Geschrei über ihre Bedränger gehört; ich habe ihre Leiden erkannt. Und ich bin herniedergefahren, dass ich sie errette aus der Ägypter Hand und sie herausführe aus diesem Lande in ein gutes und weites Land, in ein Land, darin Milch und Honig fließt, in das Gebiet der Kanaaniter, Hetiter, Amoriter, Perisiter, Hiwiter und Jebusiter. Weil denn nun das Geschrei der Israeliten vor mich gekommen ist und ich dazu ihre Not gesehen habe, wie die Ägypter sie bedrängen, so geh nun hin, ich will dich zum Pharao senden, damit du mein Volk, die Israeliten, aus Ägypten führst. Mose sprach zu Gott: Wer bin ich, dass ich zum Pharao gehe und führe die Israeliten aus Ägypten? Er sprach: Ich will mit dir sein. Und das soll dir das Zeichen sein, dass ich dich gesandt habe: Wenn du mein Volk aus Ägypten geführt hast, werdet ihr Gott opfern auf diesem Berge. Mose sprach zu Gott: Siehe, wenn ich zu den Israeliten komme und spreche zu ihnen: Der Gott eurer Väter hat mich zu euch gesandt!, und sie mir sagen werden: Wie ist sein Name?, was soll ich ihnen sagen? Gott sprach zu Mose: Ich werde sein, der ich sein werde. Und sprach: So sollst du zu den Israeliten sagen: »Ich werde sein«, der hat mich zu euch gesandt. 

Predigt: 

Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus, und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen. Amen. 

Liebe Schwestern und Brüder! 

1. Vorgeschichte 

Mose aber hütete die Schafe Jitros, seines Schwiegervaters, des Priesters in Midian. 

So beginnt unsere Geschichte: Mose, ein glücklicher, verheirateter Mann, von Beruf Hirte. Alles ist friedlich und in Ordnung. Doch wir wissen, dass Mose schon schwere Zeiten durchgestanden hat: Er wird in Ägypten geboren. Sein Volk, die Israeliten, dienen den Ägyptern als Sklaven. Die Ägypter haben Angst, dass die Israeliten zuviele werden. Deshalb lassen sie alle männlichen Neugeborenen töten. Doch Mose wird von seiner Mutter in einem Körbchen auf dem Nil ausgesetzt. Und der Plan gelingt: Er wird gefunden und gerettet. Als Mose dann ein junger Mann ist, schwebt er wieder in Gefahr: Er sieht, wie ein ägyptischer Aufseher einen hebräischen Sklaven schlägt. Vor Zorn tötet Mose diesen Ägypter. Und da musste er fliehen – aus Angst vor der Rache des Pharao. Und er entkommt ein weiteres mal. Auf seiner Flucht lernt er dann Zippora kennen, heiratet sie und lebt mit ihr bei seinem Schwiegervater Jitro als Hirte. Sein Leben hätte ruhig weiterverlaufen können. Doch Gott hatte andere Pläne. 

2. Brennender Dornbusch 

Als Mose mit seinen Schafen am Berg Horeb ist, sieht er plötzlich etwas Seltsames: Da brennt ein Dornbusch. Aber er verbrennt nicht. Seine Äste stehen in Flammen, ohne zu Asche zu werden. Wir wissen schon mehr als Mose, denn uns verrät der Erzähler sofort: Der Engel des Herrn erschien ihm in einer feurigen Flamme. 

Gott in einem Dornbusch. Das ist genauso weihnachtlich wie das Christuskind in der Krippe. Der Dornbusch ist ein ganz einfacher Busch, millionenfach anzutreffen, nichts Besonderes. Und in ihm begegnet Gott. Eine Geschichte also, die gut zum Abschluss des Weihnachtsfestkreises passt. Mose ahnt noch nicht, was dort am Dornbusch geschieht, was ihn dort erwartet. Er will sich dieses Phänomen näher betrachten und er geht hin. 

3. Heiliges Land und Gottesbegegnung 

Dort hört er plötzlich eine Stimme aus dem Dornbusch, die rief: Mose, Mose! Da redet einer, der ihn kennt. Dem fassungslosen Mose bleibt nur zu sagen: Hier bin ich. Die Stimme spricht weiter: Tritt nicht herzu, zieh deine Schuhe von deinen Füßen; denn der Ort, darauf du stehst, ist heiliges Land! Heiliges Land – da ahnt Mose schon: Ich habs mit Gott zu tun. Und nun endlich stellt sich die Stimme auch vor: Ich bin der Gott deines Vaters, der Gott Abrahams, der Gott Isaaks und der Gott Jakobs. Und Mose verhüllte sein Angesicht; denn er fürchtete sich, Gott anzuschauen. 

Was geschieht hier, liebe Gemeinde? Gott selbst begegnet dem Mose in diesem Busch. Mose wird ein besonderes geistliches Erlebnis geschenkt. Ähnlich wie die drei Jünger, die mit Jesus auf dem Berg gingen, ein besonderes Erlebnis der Gottesnähe hatten. Bei dem Versuch, deren Erlebnis in Worte zu fassen, ist nicht von Feuerflammen, aber auch wieder von einem hellen Licht die Rede, von dem umgeben sie Jesus sehen. 

Und ich frage: Gibt es das auch unter uns? Ich meine nicht einen brennenden Dornbusch oder eine Lichterscheinung. Sondern so einen Ort, an dem wir Gott nahegekommen sind und uns nahe fühlen, wo wir etwas mit ihm erlebt haben? 

Wenn ich die Konfirmanden Frage, wo ein Mensch Gott nahe kommt, da antworten die meisten wahrscheinlich: in der Kirche. Und stimmt: Für viele Menschen ist die Kirche ein wichtiger Ort, um Gott zu begegnen. Zum Beispiel in einem Gottesdienst wie diesem: Die Musik und die Gebete, die biblischen Texte und die Predigt sprechen das Gefühl, den Verstand oder das Herz an. Manche fühlen im Gottesdienst eine besondere Atmosphäre, fühlen das „Heilige“ und gehen gestärkt wieder hinaus ins Leben. Ich mag es aber genauso, in einer leeren Kirche meinen Gedanken nachzugehen und darüber mit Gott ins Gespräch zu kommen, modern gesprochen: zu meditieren. Den Raum zu mir sprechen zu lassen, der voll ist mit Figuren, Bildern und Symbolen, die die Heilsgeschichte erzählen. Ein durchbeteter Raum, in dem Menschen über die Jahrhunderte ihrem Gott nahegekommen sind. Ja, eine Kirche kann ein heiliger Raum sein, der uns zu Gott führt. Ein Stück heilige Erde, wie es der Dornbusch für Mose war. 

Gott sprach: Tritt nicht herzu, zieh deine Schuhe von deinen Füßen; denn der Ort, darauf du stehst, ist heiliges Land! Seine Schuhe zieht man aus, wenn man eine Wohnung betritt. Man will die saubere Wohnung nicht verschmutzen. Genauso ist es im Islam: Wenn ein Gläubiger die Moschee betritt, zieht er die Schuhe aus, um den Heiligen Ort Gottes nicht mit dem Straßenschmutz zu entweihen. Im Islam gibt es dieses Gespür für den Heiligen Gottesort. Der Ort, auf dem du stehst, ist heiliges Land. 

Mose hat die Schuhe ausgezogen und sein Haupt verhüllt, wie es Brauch ist. Auch bei uns gibt’s solche äußeren Bräuche, die auf etwas Inneres verweisen: Männer nehmen traditionell ihren Hut ab, wenn sie eine Kirche betreten. Den Präparanden habe ich das natürlich auch bei einem der ersten Unterrichte erklärt. Einige Zeit später waren wir an einem kalten Donnerstag Abend hier zum Unterricht, ihr erinnert euch, und wir haben die Kirche angeschaut. Da meldet sich einer der Präpis und sagt: Herr Pfarrer, Sie haben aber ihre Mütze nicht abgenommen! Dieser Präpi hatte aufgepasst und weiß, was sich gehört. 

Viele haben es, dieses Gespür für den heiligen Raum. Andere können da noch mehr Sensibilität gebrauchen. Das Glockenläuten z.B. ist das Zeichen: Jetzt geht’s los. Ab jetzt ist Stille. Eine Stille, die viele nutzen, um zur Ruhe zu kommen, um sich aufs Kommende zu konzentrieren, um sich für Gott zu öffnen. Andere sind aber noch nicht fertig, über dieses und jenes zu plaudern, und merken gar nicht, dass das beim Zur-Ruhe-Kommen und Beten stört. Und die Konfis schütteln darüber den Kopf, hat ihnen doch der Pfarrer das richtige Verhalten im Gottesdienst beigebracht. Alles hat seine Zeit. Zum Miteinander-Reden ist die Zeit hinterher, z.B. beim Kirchenschoppen. Ähnlich unruhig ists oft während des Heiligen Abendmahls. Und bei Beerdigung ist es mir nicht nur einmal passiert, dass auf dem letzten Weg des Verstorbenen zum Grab geplaudert wurde. Liebe Gemeinde, es geht um ein Gespür für die Heiligkeit der Kirche und des Gottesdienstes und eines bestimmten Moments. Wir brauchen wieder neu ein Gespür dafür, daß Gott möchte, daß wir an bestimmten Orten still werden, damit er reden kann. Nur wenn wir nicht ununterbrochen reden und uns mit uns selbst beschäftigen, kann Gott zu Wort kommen. Mose wußte, wie man sich an solchen Orten verhält. Ich wünsche mir, dass alle die Gegenwart Gottes im Gottesdienst spüren und Herz und Verstand ganz in Christus versenken können. Denn das stärkt uns für unseren Weg und die Sorgen verlieren ihr Gewicht. Aus dem Gottesdienst können wir die Nähe Gottes mit in den Alltag nehmen. 

Die Frage war: Gibt es so einen Ort unter uns, wo wir Gott nahekommen? Die erste Antwort war: In der Kirche. Eine andere Antwort bekomme ich oft auf Geburtstagsbesuchen: „Wissen sie, Herr Pfarrer, in die Kirch geh ich nicht. Aber ich geh jeden Tag spazieren, und im Wald, da bin ich meinem Gott auch nah“. Einer meiner ehemaligen Gemeindepfarrer hat daraufhin immer gefragt: „Wollen Sie sich denn dann auch einmal vom Oberförster beerdigen lassen?“. Ich würde das so nicht sagen, denn es stimmt schon: Die Natur kann einen ganz nah zum Schöpfer bringen. Der Blick von einem hohen Berg, die Weite des Meeres, der Mönchrödner Winterforst – das sind Bilder für die Seele. Da überkommt auch mich manchmal ein heiliger Schauer der Gegenwart Gottes. Aber es besteht dabei die Gefahr, zwar Gott zu begegnen in heiliger Atmosphäre, ihn aber nicht zu sich sprechen zu lassen. Es ist wichtig, dass Gott auch die Chance hat, uns anzureden. Das muss dazu kommen. Dass er uns auch mal kritisiert und in Frage stellt, dass er einen Auftrag an uns weitergibt, dass er mir die Frohe Botschaft auf den Kopf zusagt. Das Wort Gottes muss in unserem Leben dazukommen, Christus muss dazukommen, und uns auch wieder in die Gemeinschaft führen, so wie der Weg des Mose dann auch zurück in die Gemeinschaft des Gottesvolkes geht. 

Wo kommen wir Gott nahe? Für mich ist auch das Wort Gottes, die Bibel wie ein brennender Dornbusch, ein Ort, an dem ich Gott begegne. Übers Wort Gottes wird an einem der nächsten Sonntage zu reden sein. Und auch in anderen Menschen können wir Gottes Gegenwart spüren. Wenn sie sich mit anderen Menschen unterhalten, die ihnen guttun, sagen wir: „Du bist ein Engel! Dich hat mir Gott geschickt!“. 

Ein Konfirmand hat am Donnerstag gefragt: „Warum hat Gott seit 2000 Jahren nichts mehr gemacht?“. Wir haben dann versucht, zu entdecken, dass Gott ein lebendiger Gott ist, der wirkt. Von einer Frau will ich noch erzählen. Sie war sehr lange krank. Und sie erzählt mir: Gerade in der Krankheit bin ich Gott ganz nahe gekommen. Er hat mir Kraft gegeben und mich bewahrt. Dafür ist der Dornbusch ein Symbol: Er brennt, aber er verbrennt nicht, weil Gott in ihm ist. So fühlt es sich auch manchmal im Leben an, als würde alles brennen. Doch wir gehen gehen nicht zu Grunde, weil Gott dabei ist, weil Gott uns trägt und bewahrt, verbrennen wir nicht. 

Ein normaler Busch wurde zu diesem Ort der Gottesbegegnung. Mitten im Alltag können wir Gott begegnen, durch Gott kann jeder Ort zum Heiligen Land werden, das Krankenzimmer und die Palliativstation, der Hauskreis und die Suppenküche, jeder Ort, an dem wir sind. 

Nicht nur Mose ist Gott begegnet. Auch wir begegnen Gott immer wieder auf unterschiedliche Weise. Eines ist aber wichtig: Dass wir Gott nicht verpassen, wenn er sich uns zeigen will. Mose sah zuerst nur den Dornbusch, doch dann ging er hin, und erst dann fand er dort Gott. Auch wir brauchen die Sensibilität dafür, wo Gott uns begegnen will, das Gespür dafür, wo unser heiliger Ort ist. Wer Gott nicht sehen will, der sieht ihn auch nicht. Öffnen wir mitten im Alltag unsere Augen, Ohren und Herzen, um Gott nicht zu übersehen. Gott kann uns überall begegnen. Und wenn wir dann Gott begegnen, dann hat das Wirkungen auf uns: Gott zeigt uns Wege im Leben, auf die wir gehen können. Er tröstet und stärkt. Er korrigiert uns oder gibt uns wie dem Mose einen Auftrag. 

4. Der Auftrag 

Mose hat einen besonderen Auftrag von Gott bekommen. Denn Gott hat die Not seines Volkes in Ägypten gesehen. Gott will sein Volk aus der Sklaverei retten. Und er will, dass Mose derjenige wird, der in seinem Namen das Volk aus Ägypten herausführt in die Freiheit, hin ins Land Israel. Also spricht er zu ihm: Geh nun hin, ich will dich zum Pharao senden, damit du mein Volk, die Israeliten, aus Ägypten führst. 

Auch für uns hat Gott ab und an einen Auftrag. Einen Auftrag, den er uns zukommen lässt. Wir werden drauf stoßen, dafür sorgt er. Ein Auftrag, der uns allen gilt, der steckt in der Jahreslosung für 2019. Wer erinnert sich? - Suche Frieden, und jage ihm nach! Ein Auftrag, den wir besonders in 2019 in unseren Blick gerückt ist. 

5. Der Gottesname 

Mose hat Bedenken und spricht zu Gott: Wer bin ich, dass ich zum Pharao gehe und führe die Israeliten aus Ägypten? Da spürt man Vorsicht und Zurückhaltung. Mose wurde ja in Ägypten gesucht, weil er einen Menschen umgebracht hatte. Und da soll er jetzt zurück? Zum Pharao? 

Gott antwortet ihm kurz und knapp, aber bedeutungsschwer: Ich will mit dir sein. Gott legt ihn also nicht fest auf das, was war, was er an Ballast mit sich herumschleppt. Du bist Du! Das sind die Kriterien der Menschen, die einen gerne festnageln. Gott blickt hier nicht zurück, sondern in die Gegenwart und die Zukunft: Wer du auch bist, ich bin dabei! 

Doch Mose hat weiter Bedenken: Die Israeliten werden ihm nicht glauben: Siehe, wenn ich zu den Israeliten komme und spreche zu ihnen: Der Gott eurer Väter hat mich zu euch gesandt!, und sie mir sagen werden: Wie ist sein Name?, was soll ich ihnen sagen? Und Gott nennt Mose seinen Namen. „Jahwe“ steht da im biblischen Text, was soviel heißt wie: Ich bin, der ich bin. Ich werde sein, der ich sein werde oder: Ich werde mich erweisen. 

Das klingt seltsam! Ist das überhaupt ein Name oder eher ein Rätselwort? Damals hatten die Götter alle Namen: In Ägypten der Gott Amun, in Kanaan Baal, in Babylon Marduk. Warum aber antwortet Gott so seltsam? Ich werde sein, der ich sein werde. Hat er keinen richtigen Namen? 

Vielleicht will Gott sich nicht auf so einen Namen festlegen lassen? Wichtig ist nicht sein Name, sondern wer er ist, wie er mit den Menschen umgeht, was er tut. Er will, dass man sich auf ihn einlässt, dass jeder selbst erlebt, wie er ist. Gott lässt sich mit diesem Namen nur auf eines festlegen: Sein Sein ist damit auf uns bezogen. Seinen Namen gibt es nicht ohne sein Wirken an uns und unserer Welt. Ohne uns will er nicht Gott sein, er definiert sich selbst als unser wirkmächtiger Begleiter. 

„Ich bin der, als der ich mich erweisen werde.“. Seine Antwort richtet den Blick auf die Zukunft, auf einen Weg, den der Mensch gemeinsam mit ihm geht. 

Wer mit Gott lebt, der lernt ihn kennen. Glaube bedeutet für viele Menschen: keinem Menschen Böses tun und sich an die Gebote halten. Aber das ist nur der eine Teil im Glauben. Noch wichtiger ist, dass wir mit Gott leben, mit ihm im Kontakt sind, mit ihm sprechen und seine Worte hören. 

„Ich bin, als der ich mich erweisen werde.“ Mose erlebt noch viel mit Gott, er begegnet ihm immer wieder. Und so lernt er, wer Gott ist: Er ist der, der sein Volk aus der Sklaverei befreit. Er ist der, der seinem Volk die guten Gebote gibt. Er ist der, der ihnen in Israel eine neue Heimat gibt. 

Der Gott, der für seine Menschen brennt, der zeigt sich schließlich auch in Christus. Er hat sich auch darin als ein Gott für uns erwiesen, dass er seinen Sohn Jesus Christus gesandt hat, der uns zeigt, wie wir in Liebe zusammenleben können, dessen Tod uns die grenzenlose Liebe Gottes trotz unserer Schuld offenbart und durch dessen Auferstehung auch wir die Hoffnung auf ewiges Leben haben. 

Gott erweist sich in unserer Welt und in unserem Leben. Immer wieder und wieder. Ich wünsche mir, dass jeder von uns immer wieder seinen brennenden Dornbusch findet und Gott begegnet: einen Ort, einen Moment, einen Menschen, eine Bibelstelle, wo er Gott begegnet und gute Erfahrungen mit ihm macht. Wo er erfährt: Ich bin mit dir. Ich wünsche uns, dass wir Gottes Wirken in unserer Welt und in unserem Leben spüren. Amen. 

Und der Friede Gottes, der höher ist als alle Vernunft, bewahre eure Herzen und Sinne in Christus Jesus. Amen.